Neun Jahre Haft in Russland: NBA kritisiert Griner-Urteil

Die nordamerikanischen Basketball-Profiligen WNBA und NBA haben das russische Urteil gegen den US-Star Brittney Griner scharf kritisiert.

Die von einem Gericht in Chimki nahe Moskau verhängte Haftstrafe von neun Jahren wegen Drogenschmuggels sei „ungerecht und bedauerlich“, teilten die beiden Ligen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Das Urteil sei „vorhersehbar“ gewesen, dennoch bleibe die 31-Jährige „zu Unrecht“ inhaftiert, hieß es weiter.

Demnach wollen sich WNBA und NBA „unvermindert für eine sichere Rückkehr“ der Amerikanerin in die USA einsetzen. Es bleibe die Hoffnung auf ein baldiges Ende.

Griners WNBA-Team Phoenix Mercury sprach von einem „ernüchternden Meilenstein“ innerhalb des „Albtraums“ für die eigene Spielerin. „Wir wissen, dass der Prozess, der unsere Freundin nach Hause bringen sollte, nie rechtmäßig verlaufen ist“, schrieb der Klub.

Man sei „untröstlich“, gleichzeitig sei das Vertrauen in die Beamten groß, „die jeden Tag daran arbeiten, sie zu ihrer Familie und uns zurückzubringen“.

Auch US-Präsident Joe Biden hatte die Entscheidung vom Donnerstag in einer ersten Reaktion „inakzeptabel“ genannt. Das Anwaltsteam der Starspielerin hatte unmittelbar nach dem Urteil angekündigt, in Berufung zu gehen, die Chancen für eine merkliche Reduzierung der Haftstrafe dürften jedoch schlecht stehen.

Die zweimalige Olympiasiegerin Griner war im Februar noch vor der russischen Invasion in die Ukraine am Moskauer Flughafen Sheremetyevo festgenommen worden, nachdem Sicherheitskräfte in ihrem Gepäck Vape-Kartuschen mit Cannabis-Öl gefunden hatten. Zu Beginn des Gerichtsverfahrens bekannte sie sich schuldig.

FC Bayern demontiert Eintracht Frankfurt zum Auftakt

Wer soll diese Super-Münchner stoppen? Mit einem Tor-Spektakel hat der FC Bayern die 60. Jubiläumssaison der Fußball-Bundesliga bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt eröffnet und ein beeindruckendes Statement an die Konkurrenz gesendet.

Mit dem 6:1 (5:0)-Sieg am Freitagabend vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena unterstrich der Titelverteidiger gleich am ersten Spieltag nachdrücklich seine Ambitionen auf die elfte Meisterschaft in Serie. Die Hessen kassierten dagegen vor dem UEFA-Supercup gegen Champions-League-Gewinner Real Madrid am kommenden Mittwoch in Helsinki einen heftigen Dämpfer.

„Das war einwandfrei. Wenn man hier 6:1 gewinnt – das war ein Auftakt nach Maß“, sagte Thomas Müller bei „Sat.1“. Und Trainer Julian Nagelsmann bilanzierte: „Die erste Halbzeit war fußballerisch herausragend. In der zweiten war es dann ein Stückweit normal, dass man einen Gang rausnimmt, das ist vielleicht auch clever.“

In einer rasanten und teilweise vogelwilden Partie machten Joshua Kimmich (4.), Benjamin Pavard (11.), Sadio Mané (29.), Jamal Musiala (35.) und Serge Gnabry (43.) bereits vor der Pause alles klar für die wie entfesselt stürmenden Bayern. Erst nach dem Wechsel kam Frankfurt etwas besser ins Spiel und belohnte sich durch Neuzugang Randal Kolo Muani (64.) nach dickem Patzer von Bayern-Torwart Manuel Neuer. Musiala (83.) setzte mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt.

Für die kurioseste Szene des Spiels sorgte Thomas Müller in der 23. Minute. Der Nationalspieler brachte es fertig, den Ball aus kürzester Distanz nicht ins leere Tor unterzubringen. Im Fallen traf Müller nach einem nicht ganz sauberen Pass von Gnabry nur den Pfosten, danach prallte der Ball gegen seinen Kopf. Slapstick pur.

Nagelsmann hatte die Qual der Wahl und entschied sich für die gleiche Startformation wie beim Supercup-Spektakel gegen RB Leipzig (5:3) – und damit gegen den fast 70 Millionen Euro teuren Neuzugang Matthijs de Ligt. Auch Nationalspieler Leroy Sané saß zu Beginn nur auf der Bank. Dafür meldete sich Torhüter Neuer nach seiner Magen-Darm-Erkrankung einsatzfähig. Und vorne stürmte Mané, die neue Attraktion der Liga.

Enthüllt: So plant der FC Bayern hinten links

Der Kader des FC Bayern wurde zwar zuletzt mit schlagkräftigen Verstärkungen für die verschiedensten Positionen nach- und aufgerüstet, doch auf der linken Abwehrseite klafft noch eine Lücke. Diese wollen die Münchner offenbar intern schließen.

Alphonso Davies besetzt seit seinem Durchbruch unter dem ehemaligen Trainer Hansi Flick die Stelle als Linksverteidiger des FC Bayern. Doch was passiert eigentlich, wenn der Kanadier einmal verletzungsbedingt oder durch eine Sperre ausfällt? Ein möglicher Backup wurde in Person von Omar Richards vor rund einem Monat verkauft, bislang gibt es keinen externen Ersatz für den Einwechselspieler. Und das wird wohl auch so bleiben.

Denn wie „Sport1“ erfahren hat, wollen die Verantwortlichen einen möglichen Davies-Ausfall mit bestehendem Personal auffangen. Heißt: Es wird keinen Transfer eines Linksverteidigers geben, weil die Bosse keinen Bedarf sehen. Im Fall der Fälle gilt 80-Millionen-Mann Lucas Hernández als passender Backup für den 21-Jährigen. Auch ein Talent oder ein Youngster könnten einspringen.

Für den französischen Nationalspieler und amtierenden Weltmeister Hernández jedenfalls ist die linke Abwehrseite keine Unbekannte. Dieser wurde schon unter Flick und auch im Nationalteam als Linksverteidiger aufgestellt und könnte problemlos aus der Mitte nach außen rücken.

FC Bayern hat mehrere (Ersatz)-Optionen auf der linken Seite

Neben Hernández könnte Coach Julian Nagelsmann es auch mit Paul Wanner versuchen. Der hochtalentierte 16-jährige Jugend-Nationalspieler ist eigentlich eher im offensiven Mittelfeld zuhause, wurde zuletzt im Training des FC Bayern das ein oder andere Mal auf ungewohntem Terrain getestet.

Sein größtes Pfund: Er ist Linksfuß und könnte auf diese Weise mit guten Flanken für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.

Auch Josip Stanisic gilt laut dem Bericht als Alternative. Der Youngster ist nominell eigentlich Rechtsverteidiger, könnte aber auch auf die gegenüberliegende Seite rücken, wo er bereits am achten Spieltag der letzten Saison Erfahrungen sammelte.

Auf seiner Stammposition ist der FC Bayern durch Noussair Mazraoui und Benjamin Pavard überaus gut besetzt. Der Seitenwechsel wäre eine Chance für den 22-Jährigen.

Brennauer beendet Radsport-Karriere

Olympiasiegerin Lisa Brennauer hat exakt ein Jahr nach ihrem größten Triumph das Ende ihrer Radsport-Laufbahn angekündigt.

„Ich habe mich entschlossen, den aktiven Teil meiner Karriere nach den Europameisterschaften in München zu beenden. Eine solche Entscheidung trifft man nicht über Nacht, sie ist Teil eines längeren gedanklichen Prozesses“, sagte die 34-Jährige.

Brennauer war in verschiedensten Disziplinen fünfmal Weltmeisterin auf der Straße, gewann viermal Silber und zweimal Bronze. Den größten Erfolg ihrer Karriere feierte die Dauerbrennerin am 3. August 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio, als sie mit Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein in der Mannschaftsverfolgung in Weltrekordzeit zu Gold raste.

Vergangenes Jahr holte die Sportsoldatin in der Einer- und Mannschaftsverfolgung zudem zwei WM-Titel auf der Bahn. Insgesamt gewann Brennauer in ihrer Laufbahn bislang 24 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Zusammen mit ihren Bahn-Vierer-Kolleginnen wurde sie im vergangenen Jahr außerdem als „Deutschlands Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet.

„Ich fühle mich super wohl mit meiner Entscheidung und habe damit meinen Frieden geschlossen. Das ist mir ganz wichtig“, sagte Brennauer dem „SID“: „Ich höre auf jeden Fall auf dem Höhepunkt auf. Und ich brenne auch noch richtig für den Sport. Das war mir total wichtig.“

Ihre letzten Wettkämpfe wird Brennauer im Rahmen der European Championships in München (11. bis 21. August) bestreiten. In der bayrischen Landeshauptstadt hat die Allgäuerin sowohl Starts auf der Bahn als auch auf der Straße geplant.

„Lisa war stets das Zugpferd in der Mannschaft, ob auf der Bahn oder auf der Straße. Was sie gemacht hat, haben die anderen abgeguckt. Lisa ist kollegial, immer fair, immer geradeaus“, würdigte Bundestrainer Andre Korff die Ausnahmeathletin. Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), ergänzte: „Lisa Brennauer ist und bleibt eine großartige Botschafterin des deutschen Radsports, über ihre aktive Zeit hinaus.“

Lewandowski nach Aussprache von Bayern-Fans verhöhnt

Robert Lewandowski hat sich am Dienstag bei einem Besuch in München von den Mitarbeitern des FC Bayern sowie seinen ehemaligen Teamkollegen verabschiedet. Auch eine Aussprache mit Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic war angesetzt und verließ versöhnlich. Fans des Rekordmeisters verhöhnten den Torjäger jedoch.

Mitte Juli wechselte Robert Lewandowski nach monatelangem Transferpoker vom FC Bayern zum FC Barcelona.

Während er zu Wochenbeginn für Fotos mit allen Trophäen, die er beim deutschen Rekordmeister gewann, posierte, war einen Tag später ein großer Abschied angesetzt.

Dafür fuhr der polnische Nationalspieler am Vormittag mit seinem Auto an der Säbener Straße vor.

Hinterher verriet er „Sky“ schon abfahrbereit aus seinem Gefährt heraus, wie seine letzten Stunden in München liefen.

„Es war schon ganz schön traurig“, sagte Lewandowski. Nach diesem Tag könne er aber „mit sauberem Herzen“ weitergehen. Er werde immer dankbar sein.

Darauf angesprochen, wie das Gespräch mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic gelaufen sei, der zuvor sein Unverständnis über die Aussagen des 33-Jährigen gezeigt hatte, reagierte Lewandowski gelassen. „Es ist alles okay“, sagte er. „Ich habe mich auch dort mit allen (Bossen) getroffen und mich für alles bedankt.“

„Robert ist in mein Büro gekommen, um sich zu verabschieden, und wir haben noch einmal 15 Minuten gesprochen. Ich habe alles angesprochen, wir haben alles geklärt“, so der Bosnier. „Robert hat für den FC Bayern Großes geleistet, das soll in Erinnerung bleiben. Auch er weiß, was er dem FC Bayern zu verdanken hat. Wir haben ihm alles Gute für seine neue Herausforderung gewünscht.“

Auch Vorstandschef Oliver Kahn freute sich über das letzte Servus Lewandowskis. „Es war schön, dass Robert noch einmal bei mir im Büro vorbeigeschaut hat. Wir haben uns über alles unterhalten, gehen im Guten auseinander und werden auch in Zukunft in Kontakt bleiben. Robert und der FC Bayern, das war und ist eine besondere, erfolgreiche Geschichte“, sagte der Klub-Boss.

Robert Lewandowski von Fans des FC Bayern verhöhnt

Einen besonderen Dank richtete Lewandowski an die Anhänger des FC Bayern.

„Die Fans waren immer sehr wichtig für mich“, sagte er: „Die Bayern-Fans bleiben in meinem Herzen, für immer und das werde ich nie vergessen.“

Oder vielleicht doch? Als Lewandowski im roten Audi die Tiefgarage an der Säbener Straße verließ, verabschiedeten ihn die dort wartenden Fans mit „Hala Madrid“-Rufen – dem Schlachtruf von Barcas Erzrivale Real Madrid.

„Der größte Champion“: NBA-Legende Bill Russell gestorben

NBA-Ikone Bill Russell ist im Alter von 88 Jahren verstorben.Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA trauert um eine ihrer größten Legenden: Bill Russell, erfolgreichster Spieler der Geschichte, ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben.

Dies teilten die Angehörigen Russells über dessen Twitter-Account mit.

„Der größte Gewinner der amerikanischen Sportgeschichte ist friedlich an der Seite seiner Frau Jeannine dahingeschieden“, hieß es dort.

Als Center der Boston Celtics gewann Russell in 13 Spielzeiten zwischen 1956 und 1969 elf Meistertitel, mehr als jeder andere Spieler. Bei den beiden letzten Titeln fungierte Russell auch als Trainer – als erster schwarzer Chefcoach im nordamerikanischen Profisport gewann er damit Meisterschaften.

Fünfmal wurde Russell als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet, zwölfmal war er Allstar. 1956 gewann Russell mit den USA Olympia-Gold.

NBA-Commissioner Adam Silver schrieb in einer Würdigung: „Bill Russell war der größte Champion in allen Mannschafts-Sportarten überhaupt. Er stand für etwas Größeres als Sport – die Werte von Gleichheit, Respekt und Inklusion, die bis heute in der DNA unserer Liga verankert sind.“

BVB findet Haller-Ersatz in der Serie A

Auf der Suche nach einem Ersatz für den erkrankten Sébastien Haller ist Borussia Dortmund angeblich in der italienischen Serie A fündig geworden. Der Sohn einer echten Trainer-Legende soll ins Visier des BVB geraten sein.

Wie die spanische Sportzeitung „Marca“ am Sonntag berichtet, hat der BVB einen Ersatz für Stürmer Sébastien Haller in Italien gefunden.

Der bei Hellas Verona unter Vertrag stehende Giovanni Simeone hat demnach das Interesse der Schwarz-Gelben geweckt. Die Verhandlungen befinden sich angeblich schon in der entscheidenden Phase.

Mit Juventus Turin soll noch ein weiterer namhafter Klub um den 27-jährigen Stürmer buhlen, der BVB habe die Nase allerdings klar vorn, schreibt die spanische Zeitung.

Bereits am kommenden Donnerstag wollen die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben dem Bericht zufolge nach Italien reisen, um den Deal endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Wie hoch die Ablöse für Simeone ausfallen würde, ist nicht bekannt.

BVB bestätigt Stürmersuche

Giovanni Simeone wechselte im Sommer 2016 aus seiner Heimat Argentinien in die Serie A und lief seitdem für vier verschiedene Klubs in der höchsten italienischen Spielklasse auf. In 215 Ligaspielen erzielte der Sohn von Atlético Madrids Coach Diego Simeone bislang 67 Tore. Sein aktueller Vertrag bei Hellas Verona läuft noch bis zum Sommer 2026.

Dass der BVB sich nun doch um einen Ersatz für den an einem Hodentumor erkrankten Sébastien Haller bemühen wird, hatten die Verantwortlichen am Rande des Pokalspiels am Freitag gegen den TSV 1860 München bestätigt.

„Die Suche läuft“, sagte Sportchef Sebastian Kehl, nachdem unter anderem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zuvor noch um Geduld bat und betonte, nichts überstürzen zu wollen. Seitdem aber klar ist, dass Haller dem Team mehrere Monate fehlen wird, hat die Suche nach einem Ersatz bei den Dortmundern Priorität.