Olympiasiegerin Lisa Brennauer hat exakt ein Jahr nach ihrem größten Triumph das Ende ihrer Radsport-Laufbahn angekündigt.
„Ich habe mich entschlossen, den aktiven Teil meiner Karriere nach den Europameisterschaften in München zu beenden. Eine solche Entscheidung trifft man nicht über Nacht, sie ist Teil eines längeren gedanklichen Prozesses“, sagte die 34-Jährige.
Brennauer war in verschiedensten Disziplinen fünfmal Weltmeisterin auf der Straße, gewann viermal Silber und zweimal Bronze. Den größten Erfolg ihrer Karriere feierte die Dauerbrennerin am 3. August 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio, als sie mit Franziska Brauße, Mieke Kröger und Lisa Klein in der Mannschaftsverfolgung in Weltrekordzeit zu Gold raste.
Vergangenes Jahr holte die Sportsoldatin in der Einer- und Mannschaftsverfolgung zudem zwei WM-Titel auf der Bahn. Insgesamt gewann Brennauer in ihrer Laufbahn bislang 24 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Zusammen mit ihren Bahn-Vierer-Kolleginnen wurde sie im vergangenen Jahr außerdem als „Deutschlands Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet.
„Ich fühle mich super wohl mit meiner Entscheidung und habe damit meinen Frieden geschlossen. Das ist mir ganz wichtig“, sagte Brennauer dem „SID“: „Ich höre auf jeden Fall auf dem Höhepunkt auf. Und ich brenne auch noch richtig für den Sport. Das war mir total wichtig.“
Ihre letzten Wettkämpfe wird Brennauer im Rahmen der European Championships in München (11. bis 21. August) bestreiten. In der bayrischen Landeshauptstadt hat die Allgäuerin sowohl Starts auf der Bahn als auch auf der Straße geplant.
„Lisa war stets das Zugpferd in der Mannschaft, ob auf der Bahn oder auf der Straße. Was sie gemacht hat, haben die anderen abgeguckt. Lisa ist kollegial, immer fair, immer geradeaus“, würdigte Bundestrainer Andre Korff die Ausnahmeathletin. Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), ergänzte: „Lisa Brennauer ist und bleibt eine großartige Botschafterin des deutschen Radsports, über ihre aktive Zeit hinaus.“