Söderholm verneigt sich vor den Finnen

Toni Söderholm gratuliert Finnland zum Sieg der Eishockey-WM.Auch Bundestrainer Toni Söderholm hat den WM-Sieg des finnischen Eishockey-Teams mit Begeisterung verfolgt.

„Wenn Finnland in einem Jahr Olympia und die Weltmeisterschaft gewinnt, muss man den Hut ziehen. Es ist unglaublich“, sagte der Finne der Deutschen Presse-Agentur. „Sie haben es vor den heimischen Fans gemeistert, wo viele sagen, dass viel Druck da ist. Das ist eine gute Bestätigung für die Reise, auf der sie sind.“

Als Eishockey-Fan habe er sich Zuhause das dramatische 4:3 nach Verlängerung des Olympiasiegers im Endspiel von Tampere am Sonntagabend gegen Rekordchampion Kanada angeschaut. Natürlich habe sein Herz mehr für die Finnen geschlagen, sagte der 44-Jährige. Wie 2019 triumphierten die Finnen in ihrer Nationalsportart und kürten sich zum vierten Mal zum Weltmeister.

Söderholm: „Unspektakulär, aber effizient“

„Im Großen und Ganzen haben sie 2019 mit einer von den Namen her schlechteren Mannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen. Dass sie da die WM gewonnen haben, hat einen Riesenpush gegeben“, erklärte Söderholm den Erfolg seines Heimatlandes und hob die Zusammenarbeit im finnischen Eishockey hervor. „Es gibt diese Aussage vom Verband, dass du egal, in welche Halle du gehst, die gleichen Sachen trainiert werden. Es ist eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen“, sagte Söderholm: „Darum ist Finnland in der Weltrangliste oben und spielt um die Weltmeisterschaften. Es ist ein Kollektiv. Es ist unspektakulär, aber es ist effizient, wie gearbeitet wurde.“

Unter Söderholm hatte das deutsche Nationalteam die Vorrunde in Helsinki als starker Zweiter abgeschlossen, war dann aber im Viertelfinale gegen Tschechien mit 1:4 ausgeschieden. Die WM beendete Deutschland als Siebter.

 

Hält der FC Bayern doch an Tolisso fest?

Im Sommer 2017 überwies der FC Bayern 41,5 Millionen Euro an Olympique Lyon, machte Corentin Tolisso damit zum zu diesem Zeitpunkt teuersten Einkauf der Bundesliga-Geschichte – und sollte für diesen Mut nicht wirklich belohnt werden. Nach fünf eher ernüchternden Jahren endet der Vertrag des Franzosen bei den Münchnern Ende Juni. Plötzlich steht aber sogar ein Verbleib wieder im Raum.

Dass Corentin Tolisso über das Talent verfügt, dem FC Bayern eine echte Hilfe zu sein, steht eigentlich außer Frage. Zudem entspricht der 27-Jährige vom Spielertypen noch am ehesten den von Coach Julian Nagelsmann geforderten „Pressingmaschinen“. Eine größere Rolle im Kader der Münchner konnte der französische Nationalspieler dennoch eigentlich nie einnehmen. 

Der Grund dafür ist simpel: Seit er an der Säbener Straße anheuerte, verfolgt Tolisso das Verletzungspech in beinahe epischem Ausmaß. Über 90 Pflichtspiele verpasste der Mittelfeldspieler in den letzten fünf Jahren. Allein in der abgelaufenen Spielzeit verhinderten verschiedene Blessuren gleich 17 Mal, dass Tolisso für den Kader nominiert werden konnte.

Verlockende Option für den FC Bayern.Dass der Weltmeister von 2018 dennoch 22 Mal auf dem Platz stand (3 Tore/3 Vorlagen) zeigt, dass er bei Nagelsmann grundsätzlich keinen schlechten Stand hat. Nun soll man in München sogar darüber nachdenken, das bislang unbefriedigende Kapitel Tolisso zu verlängern.

Sollte Tolisso kein Angebot bekommen, das ihn zufriedenstellt, wird der FC Bayern seinen Spieler „nicht fallen lassen“, berichtet der „kicker“. Demnach kommt eine Weiterbeschäftigung jedoch nur zu einem „stark leistungsbezogenen“ Vertrag infrage.

Ein Szenario, das für beide Seiten durchaus seinen Reiz haben dürfte. Tolisso könnte in gewohnter Umgebung daran arbeiten, endlich wieder ohne größere körperliche Probleme durch die Saison zu kommen und seinen Marktwert wieder in die Höhe treiben, der FC Bayern würde einen verhältnismüßig günstigen Spieler im Kader halten, der das Team kennt und sein Können längst bewiesen hat. Da andernfalls ein ablösefreier Wechsel ansteht, eine sehr verlockende Option.

 

Kampf um Giro-Sieg bleibt spannend

Kampf um Giro-Sieg bleibt spannend.Der Kampf um den Gesamtsieg beim 105. Giro d’Italia der Radprofis bleibt auch an den beiden letzten Tagen spannend.

Auf der 19. Etappe am Freitag verteidigte Richard Carapaz aus Ecuador sein Rosa Trikot und geht mit drei Sekunden Vorsprung auf den Australier Jai Hindley vom deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall in die letzten beiden Renntage.

Den Tagessieg sicherte sich am Freitag der Niederländer Koen Bouwman vor dem Schweizer Mauro Schmid und Alessandro Tonelli aus Italien. Er setzte sich nach 178 Kilometern, rund 40 davon durch Slowenien, von Marano Lagunare zur 612 Meter hoch gelegenen Bergankunft nach Santuario di Castelmonte im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe durch. Bouwman hatte bereits die siebte Etappe in Potenza für sich entschieden.

Emanuel Buchmann verliert Zeit.Carapaz und Hindley erreichten rund vier Minuten später in der Verfolgergruppe das Tagesziel. Hindleys deutscher Teamkollege Emanuel Buchmann musste im anspruchsvollen Schlussanstieg abreißen lassen, verteidigte aber seinen siebten Gesamtrang und liegt nun 8:21 Minuten hinter Carapaz. Dritter bleibt vor dem Showdown am Wochenende der Spanier Mikel Landa mit 65 Sekunden Rückstand.

Auf der vorletzten Etappe am Samstag wird den Fahrern im Kampf um die vorderen Plätze in der Gesamtwertung noch einmal alles abverlangt. 4490 Höhenmeter stellen sich den Radprofis auf den 168 Kilometern von Belluno zur Bergankunft in Marmolada auf den 2057 Meter hohen Fedaia-Pass in den Weg. Zuvor geht es über den 1918 Meter hohen San-Pellegrino-Pass und das Pordoijoch (2239 Meter).

Zu Ende geht die Italien-Rundfahrt 2022 am Sonntag mit einem 17,4 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Verona.

Nur ein Sieg fehlt: Boston Celtics vor Finaleinzug

Den Celtics winkt der erste Finaleinzug seit 2010.Daniel Theis steht mit den Boston Celtics dicht vor dem Einzug ins Finale der NBA. Der Rekordmeister gewann Spiel fünf bei den Miami Heat dank einer starken zweiten Halbzeit mit 93:80 und ging damit in der Best-of-seven-Serie mit 3:2 in Führung.

Im Heimspiel am Freitag haben die Celtics somit den ersten Matchball im Finale der Eastern Conference, eine entscheidende siebte Partie fände am Sonntag wieder in Miami statt.

Theis saß über die komplette Spielzeit auf der Bank und blieb erstmals in der Serie ohne Einsatzzeit. Matchwinner für Boston war Topstar Jason Tatum mit 22 Punkten, zwölf Rebounds sowie neun Assists, Jalen Brown sammelte als bester Werfer 25 Zähler.

„Wir dürfen nicht denken, dass es vorbei ist“, sagte Tatum: „Die Aufgabe ist noch nicht erledigt.“

Für die Celtics wäre es der erste Finaleinzug seit 2010, ihren 17. und bislang letzten Meistertitel holten sie 2008. In der Serie gegen Miami drehten sie einen 1:2-Rückstand, zuvor schalteten sie Titelverteidiger Milwaukee Bucks aus.

„Das ist eine große Chance“, sagte Brown: „Wir haben die Möglichkeit, etwas Besonderes zu schaffen.“ Bester Werfer der Heat war Bam Adebayo mit 18 Zählern.

Den zweiten Endspielteilnehmer ermitteln im Westen die Dallas Mavericks sowie die Golden State Warriors. Letztere haben dank eines Vorsprungs von 3:1 am Donnerstagabend den nächsten Matchball in der Serie.

Buitrago siegt, Buchmann weiter in den Top 10

Der kolumbianische Radprofi Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) hat als Solist die 17. Etappe des Giro d’Italia gewonnen. Einen Tag nach der Königsetappe der Rundfahrt entschied der 22-Jährige das erneut schwere Teilstück mit zwei Anstiegen der ersten Kategorie von Ponte di Legno nach Lavarone für sich.
Buitrago, der seinen ersten Etappensieg bei einer großen Rundfahrt feierte, verwies den Niederländer Gijs Leemreize (Jumbo-Visma)und Jan Hirt (Tschechien/Intermarche-Wanty-Gobert Materiaux) auf die Plätze. „Ich bin extrem glücklich“, sagte der Sieger bei „Eurosport“.
Der ecuadorianische Olympiasieger Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) verteidigte erfolgreich das Rosa Trikot des Gesamtführenden. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Australier Jai Hindley (Bora-hansgrohe), der zeitgleich mit Carapaz ins Ziel kam, beträgt aber weiterhin nur drei Sekunden. Auf den dritten Gesamtrang schob sich der Spanier Mikel Landa (Bahrain Victorious/+1:05).
Den deutschen Topfahrern von Bora-Hansgrohe gelang es nicht, ganz vorne mitzufahren: Kletterspezialist Emanuel Buchmann kam als 19. 2:28 Minuten nach der Gruppe der Gesamtführenden ins Ziel. Der 29 Jahre alte Ravensburger hat als Gesamt-Achter (+7:13) nun bereits über sechs Minuten Rückstand auf einen Podiumsplatz. Lennard Kämna wurde 24. (+5:50).
Ausgestiegen ist indes der Brite Simon Yates (BikeExchange–Jayco). Der Giro-Dritte von 2021, der in diesem Jahr die zweite und die 14. Etappe für sich entschieden hatte, gab wegen Knieproblemen auf.

Medien: Einigung mit Barca! Lässt Bayern Lewy ziehen?

Robert Lewandowski will den FC Bayern noch in diesem Sommer vorzeitig verlassen. Allerdings stellt sich der deutsche Rekordmeister bislang quer. Bei einer gewissen Konstellation könnte das Münchner Transfer-Veto aber angeblich aufgehoben werden. Mit dem FC Barcelona gibt es derweil angeblich sogar schon eine mündliche Einigung.

Wie der für gewöhnlich gut informierte Transfer-Experte Fabrizio Romano erfahren haben will, hat sich Robert Lewandowski mit dem FC Barcelona auf einen Wechsel verständigt. Genauer: es gibt offenbar eine mündliche Abmachung über die Vertragsmodalitäten. Demnach soll der polnische Nationalspieler einen Dreijahresvertrag bis 2025 unterschreiben.

Die beiden Angreifer werden rund um den FC Bayern derzeit als heiße Kandidaten für eine mögliche Lewandowski-Nachfolge gehandelt. Kalajdzics Berater war in der vergangenen Woche sogar schon zu Gesprächen in München. Der VfB Stuttgart verlangt für seinen Mittelstürmer offenbar rund 20 bis 25 Millionen Euro. Allerdings wird Kalajdzic auch beim BVB gehandelt, möglicherweise sogar intensiver als beim FC Bayern.

Mané wäre derweil noch etwas kostspieliger als Kalajdzic. Der 30-Jährige könnte den FC Liverpool wohl für unter 50 Millionen Euro verlassen. Ein Transfer zum FC Bayern sei für den Senegalesen „eine ernsthafte Option“, heißt es.

Selbst im Falle einer Mané-Absage soll ein Lewandowski-Verkauf nicht komplett ausgeschlossen sein. Sollte dieses Szenario eintreten, würde sich der FC Bayern neben Kalajdzic angeblich noch nach einem weiteren Angreifer umsehen.

„Sky“ zufolge ist ein Verbleib von Lewandowski beim FC Bayern nicht in Stein gemeißelt. Neben der Meldung, dass sich der 33-Jährige bereits mit Barca grundsätzlich einig ist, gibt es ebenfalls Berichte, dass auch Real Madrid ein mögliches Ziel sein könnte.

In den vergangenen Wochen schoben die Verantwortlichen des FC Bayern einem Transfer jedoch immer wieder einen Riegel vor.

„Ich kenne beim FC Bayern aktuell niemanden, der Robert vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen wird“, äußerte sich nun auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß im RTL/ntv-Interview zur Debatte um den wechselwilligen Weltfußballer.

Den Entscheidungsträgern um Sportvorstand Hasan Salihamidzic steht in jedem Fall ein spannender Sommer bevor.

Real Madrid steigt angeblich in Lewandowski-Poker ein

Robert Lewandowski will seine Zelte in München nach acht Jahren abbrechen und den FC Bayern verlassen. Ein möglicher Abnehmer stünde mit dem FC Barcelona schon bereit. Doch die Katalanen sind offenbar nicht der einzige Spitzenklub, der den Polen im Sommer gerne unter Vertrag nehmen würde.

Spanischen Medien zufolge ist der FC Barcelona nur einer von vielen Klubs, die mit einer Verpflichtung von Robert Lewandowski liebäugeln. Ein weiterer Verein, der den Weltfußballer im Sommer gerne holen würde, ist demnach Real Madrid.

Nach der überraschenden Absage von Kylian Mbappé müssen die Königlichen in der Offensive eine Lücke füllen. Die „AS“ schreibt, dass Lewandowski als Ersatz-Kandidat infrage kommt.

Ob sich der Noch-Münchner einen Wechsel in die spanische Hauptstadt vorstellen kann, ist nicht bekannt. Er selbst soll klar zum FC Barcelona tendieren. Allerdings war Real eigentlich auch schon raus aus dem Rennen um den Weltfußballer – bis jetzt. Der geplatzte Mbappé-Transfer zwingt die Bosse der Königlichen nun doch wieder zum Handeln.

Real kann Millionen in Bayern-Star investieren

Am Geld würde ein Wechsel des Polen nach Madrid ganz sicher nicht scheitern. Der spanische Meister rechnete fest mit der Ankunft Mbappés, hat in seinem Budget schon viele Millionen für den Franzosen einkalkuliert. Diese Millionen kann Real nun in andere Spieler investieren.

Neben Lewandowski stehen angeblich noch andere prominente Namen auf der königlichen Ersatz-Liste. Mit Kai Havertz befindet sich auch ein deutscher Nationalspieler darunter. Das zumindest behauptet „OK Diario“, das mit Harry Kane, Heung-Min Son (beide Tottenham) und Dusan Vlahovic (Juventus) weitere Namen auflistet.

Laut „AS“ sind auch die beiden Liverpool-Stars Sadio Mané und Mo Salah sowie Benfica-Ass Darwin Nunez Spieler, die Real Madrid im Sommer ins Visier nehmen könnte.

DEB-Team müht sich zum knappen Sieg gegen Kasachstan

Nach dem fünften Sieg in Folge kämpft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Finnland zum Abschluss der Vorrunde im Showdown gegen die Schweiz um den Gruppensieg. Das bereits vorzeitig für die K.o.-Runde qualifizierte Team von Bundestrainer Toni Söderholm besiegte am Sonntag in Helsinki Schlusslicht Kasachstan mit viel Mühe 5:4 (3:2, 1:1, 1:1).

Im letzten Vorrundenspiel am Dienstag (11.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) müsste Deutschland die Eidgenossen voraussichtlich mit drei Toren Unterschied schlagen, um zum ersten Mal in der WM-Geschichte als Erster in die Runde der letzten Acht einzuziehen.

Fünf Siege in der Vorrunde hatte Deutschland bislang nur 2019 in Kosice/Slowakei geholt. 2011 und 1933 war die DEB-Auswahl in deutlich kleineren Gruppen Vorrundensieger geworden, im Anschluss hatte es vor dem Viertelfinale aber weitere Punkterunden gegeben, die nie als Erster beendet wurden.

Bereits am Sonntagvormittag hatte der DEB die Abreise von Tim Stützle wegen einer Knieverletzung bekannt gegeben. Das vorzeitige WM-Aus des NHL-Youngsters, der sich am vergangenen Montag gegen Frankreich bei einem Check verletzt hatte und in der Folge nicht mehr aufgelaufen war, war nach Absprache mit der medizinischen Abteilung und dessen NHL-Klub Ottawa Senators beschlossen worden.

Debütant Strahlmeier wurde eiskalt erwischt: Der erste Torschuss von Startschenko schlug direkt in der kurzen Ecke ein. Davon wachgerüttelt kam die DEB-Auswahl besser ins Spiel rein. Müller setzte eine Handgelenkschuss von der blauen Linie ins Eck. In der Folge riss Deutschland die Partie an sich, vergab aber einige gute Möglichkeiten.

Das bestrafte Petuchow, ehe Pföderl, der nach der Pause gegen Italien wieder auf dem Eis stand, sehenswert im direkten Gegenzug zurückschlug. Vor der Pause legte Fischbuch mit seinem bereits vierten Turniertor eiskalt aus dem Slot nach. Danach spielte das DEB-Team nach der ersten Pause nur kurzzeitig souverän weiter.

AHL-Profi Reichel traf in doppelter Überzahl. Danach musste sich Deutschland aber den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus den zahlreichen Chancen gemacht zu haben, was Kasachstan bestrafte.

Auch der erneute Führungstreffer verlieh dem DEB-Team nicht wirklich mehr Schwung.

Walscheid nach Trainingsunfall: „Ich habe Angst“

Radprofi Maximilian Walscheid hat nach seinem schweren Trainingunfall Angst – und steht dazu

Knapp zwei Monate nach seinem schweren Trainingsunfall macht sich Radprofi Max Walscheid weiter Gedanken um die Risiken seines Sports.

„Ich finde es überhaupt nicht schlimm zu sagen, dass ich auch Angst empfinde. Ich habe Angst vor bekanntermaßen hektischen Rennen, ich habe Angst vor schweren Stürzen“, sagte der 29-Jährige vom französischen Team Cofidis in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

„So ein brutaler Auftakt wie der der Tour de France im letzten Jahr in der Bretagne macht definitiv keinen Spaß. Ich bin da glücklicherweise von Stürzen verschont geblieben, aber wenn man sieht, wie es bei 70 Kilometern in der Stunde bergab kracht, dann ist das alles andere als schön“, schilderte Walscheid, der am vergangenen Wochenende bei einem schweren Radrennen in der Bretagne erstmals nach seinem Unfall wieder in den Sattel gestiegen war.

Unfälle bei Radsport „jederzeit“ möglich

Walscheid beklagte, „dass man völlig ohne Schuld und ohne eigenen Fehler auf der Straße abgeräumt wird und man überhaupt nichts dagegen machen kann. Trotz Streckenkenntnis, trotz bester Radbeherrschung, trotz aufmerksamer Fahrweise können einem jederzeit solche Unfälle passieren“, warnte der Radrennfahrer.

„Angst einzugestehen empfinde ich nicht als Schwäche“, meinte Walscheid, der seit 2016 Radprofi ist und sein erstes Staatsexamen in Medizin absolviert hat. „Ich bin mir sicher, dass die allermeisten Profis, ich würde fast sagen, alle Profis, das nur deshalb nicht tun, weil sie denken, das sei ein Zeichen von Schwäche und sie würden dann als Weicheier dastehen.“

Ende März hatte Walscheid einen schweren Trainingsunfall wie durch ein Wunder ohne schwere Verletzungen überstanden. Er war frontal mit einem Auto zusammengeprallt und danach per Hubschrauber in ein Klinikum in Neuwied gebracht worden. Bei dem Unfall erlitt er diverse Prellungen. „Ich hatte Glück, dass ich diesen Unfall überlebt habe“, sagte Walscheid damals nach dem Crash.

HSV gewinnt in Berlin, Hertha nah am Abgrund

Die siegreichen HSV-Spieler bildeten geschlossen einen Kreis und ließen sich dann von ihrem großen Anhang feiern, die Berliner Profis standen dagegen verstreut und ratlos vor ihrer Bank. – Vorteil HSV!

Felix Magath und die Hertha müssen mächtig zittern. Mit einem couragierten Auftritt hat der Hamburger SV den nächsten Schritt zur Bundesliga-Rückkehr gemacht und Hertha BSC noch näher an den sportlichen Abgrund geschossen.

Ludovit Reis (57. Minute) sorgte mit einer eigentlich missglückten Flanke für den 1:0 (0:0)-Sieg der Hanseaten in einem hitzigen Relegationsspiel. Mit einem Remis im Heimspiel kann der HSV am Montag vier Jahre Zweitliga-Tristesse hinter sich lassen.

Den erneut zu harmlosen und im Abschluss nicht effektiven Berlinern droht ohne deutliche Leistungssteigerung im Volksparkstadion der siebte Gang in die Zweite Liga und ihrem als Rettungsexperten noch glücklosen Trainer Magath ausgerechnet gegen seinen Herzensclub eine bittere Abstiegspremiere aus der Fußball-Bundesliga.

Die Atmosphäre im Berliner Olympiastadion war erstligareif. 75.500 Zuschauer – darunter knapp 20.000 HSV-Fans – sorgten für eine prickelnde Stimmung. Auf dem Platz gab es keinen Klassenunterschied. Die Hamburger zeigten ihr nach fünf Zweitliga-Siegen in Serie großes Selbstbewusstsein. Das viel diskutierte Momentum wirkte. Die Hertha bekam nach den drei vergebenen Klassenerhalts-Matchbällen und dem Absturz auf Bundesliga-Platz 16 den nächsten Nackenschlag. Wie beim 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf vor zehn Jahren gab es eine Heimniederlage im Nervenspiel der Relegation. Damals gab es keine Rettung mehr.

Das Hamburger Siegtor war für Hertha-Keeper Oliver Christensen bei seinem Pflichtspiel-Debüt besonders bitter, machte er doch bei der verunglückten Reis-Flanke ins Tor keine gute Figur. Der Däne war zwischen die Pfosten gerückt, weil Marcel Lotka wegen seines Nasenbeinbruchs und einer leichten Gehirnerschütterung nicht zur Verfügung stand.

Alle Augen waren auf Magath gerichtet.Entsprechend engagiert trat Magath in der Coaching-Zone auf, das Sakko hatte er schnell beiseite gelegt. Selbstbewusstsein, das seine Mannschaft nicht auf den Platz brachte. Der Zweitliga-Dritte aus der Hansestadt übernahm in der ersten Halbzeit das Kommando, hatte Feldvorteile und ein Chancenplus.