ManCity gewinnt wahnwitziges Scheibenschießen gegen Real

Die Fußball-Magier von Manchester City haben Rekordsieger Real Madrid an einem atemraubenden Champions-League-Abend die Grenzen aufgezeigt und dürfen erneut vom Endspiel träumen. Die Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola bezwang die Königlichen in einem spektakulären Halbfinal-Hinspiel mit 4:3 (2:1). Damit reicht City auf dem Weg ins Finale am 28. Mai in Paris im Rückspiel am Mittwoch ein Unentschieden.

Die Treffer von Stürmerstar Karim Benzema in seinem 600. Spiel für Real (33. und 82., Handelfmeter) und Vinicius Junior (55.) hielten Madrids Hoffnungen auf den 14. Triumph am Leben. „Eine Niederlage ist nie gut, aber das Wichtigste ist, dass wir niemals aufgeben“, sagte Benzema: „Wir brauchen im Bernabeu die Fans wie nie zuvor und werden etwas Magisches tun.“

52.500 Fans verwandelten das Etihad Stadium zu den Klängen des Beatles-Klassikers „Hey Jude“ in ein blau-weißes Fahnenmeer. Guardiola verzichtete entgegen seiner Art auf taktische Mätzchen – und zunächst auf Ilkay Gündogan. Ohne ihn legte City bärenstark los: Toni Kroos stand zu weit weg von Flankengeber Riyad Mahrez, De Bruyne köpfte nach nur 93 Sekunden ein.

Die Königlichen vermissten schmerzlichst ihren Mittelfeld-Beißer Casemiro, der angeschlagen auf der Bank saß. Doch auf Benzema war Verlass: Der Franzose verwertete nach Balleroberung von Luka Modric eine Flanke aus elf Metern – sein achtes (!) Tor in der K.o.-Phase und das 13. insgesamt in der Königsklasse.

Guardiola musste kurz darauf umbauen: John Stones, der für den verletzten Kyle Walker rechts verteidigte, humpelte vom Platz (36.). Er wurde von Fernandinho ersetzt, der sonst im Mittelfeld spielt und beim 2:3 richtig schlecht aussah.

Bei Real blieb Alaba zur Pause in der Kabine, Kroos suchte bald das Gespräch mit Trainer Carlo Ancelotti: Zu groß waren die Abstände im Mittelfeld, Real kam überhaupt nicht ins Pressing. Auch Kroos nicht, der auch beim vierten Gegentor keine gute Figur abgab. Doch nach dem Handspiel von Aymeric Laporte schlug Benzema per Elfer-Lupfer erneut eiskalt zu.