Union Berlin enttäuscht trotz Rekord

Rekord geholt, Punkte verschenkt: Union Berlin ist trotz des nächsten Treffers von Superjoker Sven Michel im Rennen um die Europapokalränge überraschend gestolpert.

Ausgerechnet gegen das bereits als Absteiger feststehende Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth reichte es für zu harmlose Köpenicker im 100. Bundesliga-Spiel nur zu einem 1:1 (0:1). Mit nun 51 Zählern stellte Union zwar einen Klub-Bestwert im Oberhaus auf, darf sich im Kampf um das internationale Geschäft aber nicht zu sicher fühlen.

Für Union, das weiterhin auf Tabellenplatz sechs steht, geht es derweil am kommenden Samstag (15:30 Uhr) beim Rivalen SC Freiburg weiter, wo ein Sieg für das Europa-League-Ticket immens wichtig wäre.

Am Freitag veränderte Union-Trainer Urs Fischer seine Mannschaft vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei im Vergleich zum 2:1-Sieg bei RB Leipzig vom vergangenen Wochenende nur auf einer Position. Genki Haraguchi spielte für Andras Schäfer (Corona). In den ersten Minuten war Fürth jedoch agiler, wirkte befreit und versuchte es mit Flanken, die zunächst noch nicht so recht ankamen.

Und die Franken wurden mit der Zeit richtig gefährlich. Nach einer starken Einzelaktion von Jamie Leweling landete ein Abpraller bei Tobias Raschl (17.), der aus 20 Metern die Latte traf.

Michel rettet Union Berlin einen Zähler

Drei Minuten danach zielte Hrgota nach ansehnlicher Kombination nur Zentimeter links daneben. Mitte der ersten Halbzeit belohnte sich der Schwede dann, als er einen nach einem Freistoß abgewehrten Ball sehenswert ins Netz drosch. Union kam vor der Pause nicht mehr zwingend in den Fürther Strafraum.

Nach dem Seitenwechsel bemühte sich Union, schneller und vertikaler zu spielen – und präsentierte sich mutiger. Awoniyi (66.) wurde von Union-Verteidiger Robin Knoche steil geschickt, machte es Fürths Torwart Andreas Linde jedoch zu leicht und schoss ihm in die Arme.

Schließlich war es wieder Michel, der schon in Leipzig das Spiel gedreht hatte. Zwei Minuten nach seiner Einwechselung musste der Stürmer nur noch einschieben, als Fürths Nick Viergever den Ball beim Dribbling im eigenen Fünfmeterraum verlor.

So tickt West Ham United

Nach der Sensation gegen Barca wartet auf Eintracht Frankfurt in der Europa League das Duell mit West Ham United.

Im vorvergangenen Jahrhundert war West Ham United noch unter dem Namen Thames Ironworks FC 1895 ins Leben gerufen worden.

Mit legendären Spielern wie Geoff Hurst, Martin Peters und Bobby Moore, Kapitän der englischen Weltmeister-Mannschaft von 1966, wurden drei FA-Cup-Siege (1964, 1975, 1980) und ein Europacup der Pokalsieger (1965) geholt.

Allerdings ist seit 42 Jahren keine weitere Trophäe in den Schrank gekommen.

In dieser Saison ist denn die Europa League ebenso letzte Ausfahrt: Nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Premier-League-Partien ist der Einzug in die Champions League über die Liga kaum noch zu packen.

West-Ham-Fan optimistisch: „Wir haben ein positives Gefühl“

Die Hoffnung vor dem Duell mit der SGE ist dennoch groß. Trotz des Eintracht-Coups gegen Barca begegnen sich die Klubs auf Augenhöhe.

West Ham sieht sich gerüstet für die Aufgabe gegen den Bundesligisten. „Wir haben ein positives Gefühl. Die Anhänger sind sehr glücklich mit David Moyes (Trainer, Anm. d. Red.). Die Atmosphäre wird fantastisch sein“, sagt Fan Ian Welford von der Fan-Onlineplattform Hammers Polls zu SPORT1.

Vor allem im defensiven Mittelfeld bietet der Kader mit Tomas Soucek und Star-Eigengewächs Declan Rice, inzwischen 29-facher englischer Nationalspieler, große Klasse.

Jarrod Bowen auf der rechten Seite (23 Scorerpunkte in Liga und Europapokal) und Said Benrahma (15 Scorerpunkte) gegenüber bilden eine brandgefährliche Flügelzange.

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Was Leidenschaft und Leidensfähigkeit angeht, stehen sich die Klubs ohnehin in nichts nach: Selbst wenn der Menschenschlag in West Ham mitunter rau, hart und spröde wirkt, so ist er doch auch treu und herzlich.

Der Begriff der Treue wird dennoch extrem großgeschrieben. Es ist schwer davon auszugehen, dass im Rückspiel des Halbfinales neben den 2.400 zugelassenen Stadionbesuchern weitere Anhänger West Hams in den Kneipen der Frankfurter Innenstadt auftauchen. Kein Weg ist zu weit für den eigenen Klub.

Liverpool dominiert Bayern-Schreck Villarreal

Im Rennen um vier Titel bleibt Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool unbeirrt auf Kurs. Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League besiegten die Reds mit ihrem deutschen Teammanager den Bayern-Bezwinger FC Villarreal an der heimischen Anfield Road 2:0 (0:0). Um zum fünften Mal das Endspiel in der Königsklasse einzuziehen, würde am kommenden Dienstag in Spanien bereits eine knappe Niederlage reichen.

Drei Tage nach dem 2:0 im Merseyside Derby gegen den FC Everton dominierte Klopps Team von Beginn an das Spielgeschehen gegen das „gelbe U-Boot“, aber erst ein Doppelschlag kurz nach der Pause knackte das Abwehrbollwerk: Eine Flanke von Kapitän Jordan Henderson fälschte Pervis Estupinan unhaltbar für Torhüter Geronimo Rulli ab (53.), dann traf Sadio Mané nach Steckpass von Mohamed Salah (55.).

Liverpool, das erst eine Niederlage in diesem Jahr kassierte, hat das „Quadruple“ weiter im Blick: Bereits im Februar hat der Traditionsklub den Ligapokal gewonnen. Im FA Cup wartet im Endspiel am 14. Mai der FC Chelsea, in der Premier League liegen die Reds nur einen Punkt hinter Tabellenführer Manchester City.

Gegen den Europa-League-Sieger der Vorsaison, der den deutschen Rekordmeister München überraschend im Viertelfinale ausgeschaltet hatte (1:0, 1:1), suchten die Gastgeber die Chance auf eine frühe Führung. Mané verfehlte nach Flanke seines kongenialen Sturmpartners Salah mit einem Kopfball völlig frei das Tor (12.).

Etwas unorthodox versuchte es Henderson mit einem Schuss aus sehr spitzem Winkel an den Auf diesem Weg gelangte Salah nach Doppelpass mit Mané in den Strafraum, schlenzte den Ball aber über das Tor (27.). Pech hatte Mané, dessen abgefälschter Schuss knapp das Ziel verfehlte (33.).

Villarreal gelang kaum Entlastung, da Liverpool mit starkem Pressing jegliche Offensivversuche sofort unterband. Weil in der Spitze die Anspielmöglichkeiten fehlten, versuchte es der Ex-Münchner Thiago mit einem Schuss aus 25 Metern – und traf das Lattenkreuz (42.). So stand zur Halbzeit die Null – trotz zwölf Torschüssen.

Nach dem Seitenwechsel brach der Bann, aber erst unter Mithilfe der Gäste. Seine defensive Ausrichtung änderte der Tabellensiebte der Primera Division aber auch danach nicht. Liverpool blieb drückend überlegen.

ManCity gewinnt wahnwitziges Scheibenschießen gegen Real

Die Fußball-Magier von Manchester City haben Rekordsieger Real Madrid an einem atemraubenden Champions-League-Abend die Grenzen aufgezeigt und dürfen erneut vom Endspiel träumen. Die Mannschaft von Startrainer Pep Guardiola bezwang die Königlichen in einem spektakulären Halbfinal-Hinspiel mit 4:3 (2:1). Damit reicht City auf dem Weg ins Finale am 28. Mai in Paris im Rückspiel am Mittwoch ein Unentschieden.

Die Treffer von Stürmerstar Karim Benzema in seinem 600. Spiel für Real (33. und 82., Handelfmeter) und Vinicius Junior (55.) hielten Madrids Hoffnungen auf den 14. Triumph am Leben. „Eine Niederlage ist nie gut, aber das Wichtigste ist, dass wir niemals aufgeben“, sagte Benzema: „Wir brauchen im Bernabeu die Fans wie nie zuvor und werden etwas Magisches tun.“

52.500 Fans verwandelten das Etihad Stadium zu den Klängen des Beatles-Klassikers „Hey Jude“ in ein blau-weißes Fahnenmeer. Guardiola verzichtete entgegen seiner Art auf taktische Mätzchen – und zunächst auf Ilkay Gündogan. Ohne ihn legte City bärenstark los: Toni Kroos stand zu weit weg von Flankengeber Riyad Mahrez, De Bruyne köpfte nach nur 93 Sekunden ein.

Die Königlichen vermissten schmerzlichst ihren Mittelfeld-Beißer Casemiro, der angeschlagen auf der Bank saß. Doch auf Benzema war Verlass: Der Franzose verwertete nach Balleroberung von Luka Modric eine Flanke aus elf Metern – sein achtes (!) Tor in der K.o.-Phase und das 13. insgesamt in der Königsklasse.

Guardiola musste kurz darauf umbauen: John Stones, der für den verletzten Kyle Walker rechts verteidigte, humpelte vom Platz (36.). Er wurde von Fernandinho ersetzt, der sonst im Mittelfeld spielt und beim 2:3 richtig schlecht aussah.

Bei Real blieb Alaba zur Pause in der Kabine, Kroos suchte bald das Gespräch mit Trainer Carlo Ancelotti: Zu groß waren die Abstände im Mittelfeld, Real kam überhaupt nicht ins Pressing. Auch Kroos nicht, der auch beim vierten Gegentor keine gute Figur abgab. Doch nach dem Handspiel von Aymeric Laporte schlug Benzema per Elfer-Lupfer erneut eiskalt zu.

Ancelotti sieht Real als Außenseiter – Finale das „Ziel“

Paris Saint-Germain ausgeschaltet, Titelverteidiger FC Chelsea eliminiert – und noch immer kokettiert Trainer Carlo Ancelotti mit der Außenseiterrolle von Real Madrid.

„Es gibt zwei Mannschaften, denen niemand zugetraut hat, das Halbfinale zu erreichen: Villarreal und Real Madrid. Wir sind sehr glücklich, hier zu sein und am Wettbewerb teilzunehmen“, sagte er und versprach: „Real Madrid wird immer kämpfen und alles geben.“

An diesem Dienstag (21:00 Uhr/Amazon Prime Video) spielt der souveräne Tabellenführer der spanischen La Liga bei Englands Spitzenreiter Manchester City in der Champions League um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 4. Mai im heimischen Stadion. „Die Entscheidung wird im Bernabéu fallen“, sagte Ancelotti.

Halbfinale „kein Erfolg“ für Real Madrid

In das Duell der ehemaligen Bayern-Trainer Ancelotti und Pep Guardiola von Manchester City gehen die Spanier dennoch selbstbewusst.

„Für uns ist es kein Erfolg, das Halbfinale zu erreichen. Wir wollen ins Finale kommen. Das ist unser Ziel“, verkündete der Italiener.

In solchen Spielen mische sich die Freude darüber, dass man dem Finale des wichtigsten Wettbewerbs der Welt so nahe sei, mit der Sorge, gegen eine starke Mannschaft zu spielen. Aber: „Wir sind daran gewöhnt, denn wir haben in dieser Champions League sehr schwierige Spiele bestritten.“

Große Sorgen um David Alaba

Personell macht sich Ancelotti nur um Abwehr-Ass David Alaba sowie Mittelfeldspieler Casemiro Gedanken.

Beide konnten wegen muskulärer Probleme nur eingeschränkt trainieren und müssen womöglich in Manchester aussetzen. „Wir sind uns mit Alaba unsicher und noch unsicherer mit Casemiro“, sagte der Trainer.

Der von Ancelotti ebenfalls als Außenseiter gewertete FC Villarreal hatte im Viertelfinale gegen den FC Bayern München gewonnen und bestreitet sein Halbfinal-Hinspiel am Mittwoch (21:00 Uhr/DAZN) beim FC Liverpool von Trainer Jürgen Klopp.

Milan rettet Tabellenführung mit Glück

Der AC Mailand hat in der italienischen Fußball-Meisterschaft seinen Tabellenführung durch einen späten Sieg bei Lazio Rom erfolgreich verteidigt.

Die Rossoneri gewannen in der Hauptstadt beim Comeback von Altstar Zlatan Ibrahimovic durch das Tor von Sandro Tonali in der Nachspielzeit 2:1 (0:1).

Damit hat Milan weiterhin zwei Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger und Lokalrivale Inter, der im Spitzenspiel gegen AS Rom mit seinem eingewechselten Nationalspieler Robin Gosens einen 3:1 (2:0)-Erfolg feierte. Der Meister hat allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Einen vorentscheidenden Rückschlag im Titelrennen musste unterdessen die SSC Neapel hinnehmen. Die Süditaliener fielen durch ihre 2:3-Niederlage beim FC Empoli sieben Punkte hinter Milan zurück.

Milan konnte seinen Sturz von Platz eins nur mit Mühe verhindern. Trotz drückender Überlegenheit erlöste Tonali die Gäste erst in der vierten Minute der Nachspielzeit. Zuvor hatte Olivier Giroud (50.) die frühe Lazio-Führung durch den Ex-Dortmunder Ciro Immobile (4.) ausgeglichen. Ibrahimovic kam nach seinen Knieproblemen der vergangenen Wochen zur Schlussphase auf den Platz, blieb aber ohne Torerfolg.

Inter feiert vierten Liga-Sieg nacheinander

Inter lag bei seinem vierten Liga-Sieg nacheinander durch Denzel Dumfries (30.) und einen sehenswerten Schlenzer von Marcelo Brozovic (40.) bereits vor dem Seitenwechsel klar in Führung. Lautaro Martinez erhöhte (52.) im Giuseppe-Meazza-Stadion, für Rom traf der ehemalige Dortmunder Henrich Mchitarjan (85.).

Im Tabellenkeller schöpft der CFC Genua mit dem deutschen Trainer Alexander Blessin und Nationalspieler Nadiem Amiri neue Hoffnung im Abstiegskampf. Durch den 1:0 (0:0)-Sieg gegen Cagliari Calcio hat Blessins Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz die Nichtabstiegsplätze zumindest wieder in Sichtweite. Der Ex-Leverkusener Amiri wurde in der Pause ausgewechselt und erlebte den Siegtreffer seiner Mannschaft durch Milan Badelj (89.) nur noch von der Bank.

Keine ManCity-Zusage: Haaland spielt auf Zeit

Das Rennen um die Zukunft von BVB-Star Erling Haaland biegt auf die Zielgerade ein. Entschieden ist der Poker aber offenbar noch nicht. Grund dafür ist der Norweger selbst, der sich angeblich noch eine Hintertür offen lässt und auf Zeit spielt.  In der vergangenen Wochen lehnten sich englische Medien in der Causa Erling Haaland einmal mehr weit aus dem Fenster und berichteten von einer Einigung des Norwegers mit Manchester City. Die Citizens äußerten sich zunächst nicht kolportierten Vollzug, aus dem Haaland-Lager kam gar ein Dementi. Und das offenbar aus gutem Grund.

Wie die spanische Sportzeitung „AS“ am Samstag berichtet, hat der Superstar die Hoffnung auf einen Wechsel zu Real Madrid noch nicht aufgegeben. Aus dem direktem Umfeld des Stürmers will die Zeitung erfahren haben, dass sich Haaland noch nicht zu ManCity bekannt habe. Stattdessen wolle er sich beide Optionen offenhalten – einen Wechsel nach Manchester und einen Wechsel nach Madrid.  Der Grund für Haalands „Zeitspiel“ ist laut „AS“ denkbar simpel: Die Königlichen aus Madrid sind nach wie vor sein Wunschziel. Real habe vom Norweger eine mündliche Zusage bekommen, heißt es. Bedeutet: Sollte der spanische Rekordmeister offiziell in den Poker einsteigen und ein Angebot abgeben, wird Haaland zusagen.

Ob die Königlichen besagtes Angebot abgeben, ist aber nicht klar. Der „AS“ zufolge sind die Real-Bosse vor allem aus zwei Gründen ins Grübeln gekommen. Der eine ist die überragende Verfassung von Karim Benzema, für den nach einem Haaland-Deal kein Platz mehr im Team wäre. Der zweite Grund ist die von Berater Mino Raiola und Vater Alf-Inge Haaland geforderte Provision, die laut Bericht bis zu 75 Millionen Euro betragen soll – das wäre selbst den Madrilenen zu viel.  Dem BVB sind in dem Poker so oder so die Hände gebunden. Laut „AS“ hat Haaland den Dortmundern schon längst mitgeteilt, dass er im Sommer wechseln wird. Wohin, das weiß der Norweger offenbar selbst noch nicht.

Neue Rekord-Ablöse! Adeyemi-Wechsel zum BVB wohl perfekt

Das Warten der BVB-Fans auf Karim Adeyemi hat offenbar ein Ende: Nach einem zähen Poker soll es zwischen Borussia Dortmund und RB Salzburg zu einer Einigung gekommen sein. Dem Vernehmen nach investieren die Westfalen eine neue klubinterne Rekordsumme.

Obwohl Erling Haaland noch gar nicht weg ist, scheint der BVB bereits einen Nachfolger für den Norweger an Land gezogen zu haben. Der schon seit Monaten bei den Schwarz-Gelben gehandelte deutsche Nationalstürmer Karim Adeyemi wird nach wohl in Kürze beim Bundesliga-Giganten unterschreiben.

Und die Rahmendaten haben es in sich: Wie es heißt, liegt dem 20-Jährigen ein Fünfjahresvertrag vor, der ihm ein jährliches Bruttogehalt von rund fünf Millionen Euro garantiert. Als Ablöse sind mindestens 38 Millionen Euro im Gespräch, die durch Bonuszahlungen sogar noch um drei Millionen Euro anwachsen könnten.

So oder so würde der Shootingstar damit zum teuersten BVB-Neuzugang der Geschichte aufsteigen, bisheriger Rekordhalter war Ousmane Dembélé (35 Millionen Euro). Durch einen Verkauf von Erling Haaland, der ca. 75 Millionen Euro einbringen soll, wäre der geforderte Betrag für die Borussia wohl zu stemmen.

Adeyemi hat in der laufenden Saison eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. In 39 Pflichtspielen für Salzburg erzielte der wieselflinke Angreifer 20 Tore und bereitete fünf weitere Treffer vor.

Eine Leistungsexplosion, die auch Bundestrainer Hansi Flick nicht verborgen blieb. Im vergangenen September ließ er den Youngster in der DFB-Auswahl debütieren, direkt in seinem ersten Einsatz gegen Armenien traf Adeyemi.

In Dortmund würde der gebürtige Münchner auf seinen Nationalmannschafts-Kollegen Niklas Süle treffen. Der Innenverteidiger wechselt im Sommer ablösefrei vom FC Bayern in den Ruhrpott.

Leipzig folgt Freiburg ins Pokal-Finale

RB Leipzigs Double-Jäger sind nach hartem Kampf zum dritten Mal ins DFB-Pokalfinale eingezogen und haben im Berliner Olympiastadion ein Rendezvous mit der Geschichte.

Trotz Rückstand rang der klare Favorit ein leidenschaftliches Union Berlin im Halbfinale mit 2:1 (0:1) nieder. Am 21. Mai soll nun im Endspiel gegen den SC Freiburg der erste Titel der jungen Vereinsgeschichte her. „Jetzt fahren wir nach Berlin, und da wollen wir natürlich gewinnen“, stellte Leipzigs Klubchef Oliver Mintzlaff in der „ARD“ klar. André Silva (61./Foulelfmeter nach Videobeweis) und der eingewechselte Emil Forsberg (90.+2) schossen den Bundesliga-Vizemeister in die Hauptstadt, nachdem Sheraldo Becker den Underdog (25.) im ersten Durchgang in Führung gebracht hatte. Durch den dritten Finaleinzug nach 2019 und 2021 wahrte RB auch die Chance auf das Titel-Doppel. Die Sachsen können neben dem Pokal auch noch die Europa League gewinnen, wo sie im Halbfinale (28. April/5. Mai) die Glasgow Rangers auf dem Weg ins Endspiel von Sevilla (18. Mai) ausschalten müssen.

Für Union Berlin ist indessen der Traum vom Pokal-Triumph im Stadion des Stadtrivalen Hertha BSC geplatzt. 21 Jahre, nachdem der damalige Drittligist im Finale 0:2 gegen Schalke 04 verloren hatte, hätte Union wieder ins Endspiel einziehen können. Somit datiert der einzige Titel der Köpenicker weiterhin aus dem Jahr 1968, als sie in der DDR den FDGB-Pokal im Finale gegen Carl Zeiss Jena geholt hatten. „Dass du mit dem letzten Angriff dieses Spiel verlierst, tut unheimlich weh“, gestand Union-Trainer Urs Fischer. „Wir brauchen ein optimales Spiel, um für eine Überraschung zu sorgen“, hatte Fischer vor der Partie gesagt. Doch auf Chancen musste er zu Beginn einer intensiven Begegnung mit vielen Zweikämpfen warten. Union ließ die Leipziger erwartungsgemäß oft anlaufen, wobei die Gastgeber nur mit Mühe durch die Reihen kamen. Auch die Gäste taten sich im Spielaufbau schwer.

Kein Wunder, dass die erste Gelegenheit der Gäste einem Eckball folgte. Grischa Prömel (14.) scheiterte nach Hereingabe von Christopher Trimmel mit einem abgefälschten Schuss erst an RB-Torwart Peter Gulacsi und dann am Außennetz. Nach der Pause machte Leipzig Druck, wirklich zwingend wurden die Angriffe zuerst jedoch nicht. Vielmehr verpasste Union das zweite Tor, weil Awoniyi (57.) nach Pass von Becker am Ball vorbeirutschte. RB kam erst wieder zurück ins Spiel, als Unions Paul Jaeckel Christopher Nkunku im Strafraum von den Beinen holte und Schiedsrichter Felix Brych nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt zeigte – Silva verwandelte sicher. Leipzig drängte im Anschluss auf die Entscheidung und wurde durch Forsbergs Kopfball spät belohnt.

Freiburg nach Eiskalt-Start im Finale

Der SC Freiburg hat den Hamburger SV aus allen Titelträumen gerissen und steht erstmals in seiner Vereinsgeschichte im Endspiel des DFB-Pokals.

Die Mannschaft von Trainer Christian Streich gewann das Halbfinale beim Zweitligisten nach einer souveränen Vorstellung mit 3:1 (3:0) und greift am 21. Mai in Berlin nach dem goldenen Pott.

Die Freiburger Treffer vor 57.000 Zuschauern im Volksparkstadion erzielten Nils Petersen (11.), Nicolas Höfler (17.) und Vincenzo Grifo (35./Foulelfmeter). Für den HSV verkürzte Robert Glatzel (88.).

„Das ist unbeschreiblich. Wir schreiben Geschichte, das hat der SC Freiburg noch nie geschafft“, sagte Torschütze Nicolas Höfler in der „ARD“: „Wir können noch viel erreichen. Gegen wen wir im Finale spielen, ist mir völlig egal.“

„Ich kann mit gar nicht sagen, was mir durch den Kopf ging“, erklärte Streich, der nun vor der Krönung seines Lebenswerks steht: „Es hört sich komisch an, aber einige meiner Jungs waren schon im A-Jugend-Finale, danach haben wir immer den Profis zugeschaut. Ich habe keine Bedenken, dass sie zu nervös sein werden. Und wenn wir nicht gewinnen, waren wir immerhin in Berlin.“

Letzter Gegner der Breisgauer vor dem möglichen ersten großen Titel der Klubhistorie ist RB Leipzig oder Union Berlin, die sich im zweiten Halbfinale am Mittwoch (20:45 Uhr/ARD und Sky) gegenüberstehen. In der Hauptstadt könnte Coach Streich, der dienstälteste aller Bundesliga-Trainer, sein Lebenswerk beim SC krönen.

„Die Rollen sind klar verteilt“, hatte HSV-Trainer Tim Walter vor der Partie gesagt. Freiburg sei auf dem Weg in die Champions League, seine Mannschaft als Zweitligist der „Herausforderer“ – und genau dieser Klassenunterschied wurde am Dienstagabend von Beginn an deutlich.

Zwar begann der Zweitliga-Sechste, der die Bundesliga-Rückkehr wohl zum vierten Mal in Serie verpassen wird, im erstmals seit über zwei Jahren ausverkauften Volksparkstadion durchaus druckvoll und brachte die Arena mit ersten Halbchancen durch Robert Glatzel (5.) und Sonny Kittel (6.) früh zum Beben. Doch SC-Oldie Petersen pegelte die Lautstärke der HSV-Fans gleich mit der ersten Freiburger Chance merklich runter.

Im zweiten Abschnitt mühte sich der HSV zwar redlich und kam zu einigen Chancen. Freiburg ließ aber nichts mehr anbrennen und verwaltete den Vorsprung, ohne groß in die Bredouille zu kommen. Glatzel belohnte den HSV zumindest mit seinem Treffer, ehe Ermedin Demirovic auf der Gegenseite den Pfosten traf (90.).